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Eine Tumba ist im Falle der Abwesenheit eines Leichnams eine mit einem schwarzen Tuch bedeckte Sargattrappe, auch Katafalk, castrum doloris genannt, an der nach der Begräbnismesse oder dem Requiem am 3., 7. und 30. Tag und beim Jahresgedächtnis bestimmte Gebete für den bzw. die Verstorbene(n) verrichtet werden (Officium ad tumbam: RitRom VII, 5).
Wenn die Tumba rund um Allerseelen, dem jährlichen Gedenken an alle unsere Verstorbenen, aufgebaut wird, erinnert sie uns zuerst daran, dass unsere Verstorbenen nicht vergessen sind. Unser Gebet für die Verstorbenen ist die lebensschaffende Brücke zwischen unserem irdischen begrenzten Leben hier und dem ewigen und für uns noch unvorstellbaren Leben in Gott. Weil wir unserer Verstorbenen in der Feier der hl. Messe und im Gebet gedenken, haben wir sie trotz des Todes nicht vergessen und nicht abgeschrieben. Wer für sie betet, bekennt letztlich den Glauben an die Auferstehung in Jesus Christus. Die österliche Wirklichkeit, die Gott uns schenkt, ist stärker als der Tod und die Begrenztheit unseres Lebens auf Erden.
2008 wurde die Tumba der Basilika erstmals nach 50 Jahren zum Fest Allerheiligen/Allerseelen
aufgestellt. Sie ist eine 3-stufige Anlage aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, in schwarz gefasst und teilweise versilbert. Oben aufstehend ist der Sarkophag (griech. Fleischfresser) mit dem Silber besticktem Bahrtuch bedeckt. Bekrönt wird die Darstellung von einem versilberten Skelett (Tod), einen Pfeil und eine abgebrannte Fackel haltend. Auf der Stufenanlage stehen 8 Postamente mit Silber gerahmten Bildern von Schädeln und Knochen. Darauf leuchtertragende Engel. Rundum 12 gedrechselte Kerzenleuchter mit geschweiften Volutenfüßen.
Die originale Fassung des Barock ist mehrfach überarbeitet. Die ursprüngliche Versilberung ist zur Gänze mit Aluminium-Schlagmetall überdeckt. An Postamenten und Leuchtern finden sich unter der Fassung des 19. Jahrhunderts qualitativ hochwertige Malereien des Barock. An Postamenten und Leuchtern wurde die gesamte Versilberung erneuert. Die Oberfläche von Engeln und Tod wurde geschlossen und dem Charakter des Silbers angeglichen. Die Schwarzfassung wurde gereinigt. Aus Kostengründen wurde von einer Freilegung Abstand genommen. Alle Oberflächen wurden mit Acrylfarbe überarbeitet.
Die zahlreichen konstruktiven Schäden an Stufenanlage und Postamenten wurden fachgerecht behoben und wieder stabilisiert. In unendlich mühevoller Kleinarbeit und unzähligen Stunden wurde versucht, den prunkvollen Charakter dieser barocken Inszenierung als Hinweis auf unsere menschliche Vergänglichkeit wieder herzustellen.
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