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Suchen Sie sich zu Hause einen Platz, an dem Sie sich wohlfühlen.
Zünden Sie eine Kerze an und versuchen Sie still zu werden.
Beginnen Sie mit einem Kreuzzeichen
Hinführung
Auf einem Weg sind Wegkreuze oft Orientierungspunkte und Orte der Begegnung. Um Begegnung geht es auch in den Stationen des Kreuzwegs. Jesus trifft auf den 14 Stationen seines schweren Weges viele Menschen, die in unterschiedlichen Beziehungen zu ihm stehen. Einige sollen im Rahmen dieser Kreuzweg-Meditation im Mittelpunkt stehen…
Lied: Geh‘ mit uns auf unserm Weg (994)
1. Station Jesus wird zum Tod verurteilt
„Sie aber schrien und forderten immer lauter, er solle Jesus kreuzigen lassen, und mit ihrem Geschrei setzen sie sich durch: Da entschied Pilatus, dass ihre Forderung erfüllt werden solle. Er ließ den Mann frei, der wegen Aufruhrs und Mordes im Gefängnis saß und den sie gefordert hatten. Jesus aber lieferte er ihrem Willen aus. (Lk 23,23-25)
Was für eine verkehrte Welt, möchte man meinen. Da wird ein Unschuldiger, der einigen nicht mehr zu Gesicht stand unbarmherzig zum Tode verurteilt. Die lauten vorverurteilenden Stimmen siegen über die leisen Töne, Stammtischparolen über durchdacht argumentierte Meinungen…Wie gehen wir mit Ungerechtigkeiten in unserer Umgebung um? Spreche ich Unbequemes an oder gehöre ich zur breiten Masse, die mit ihrem Schweigen bestehende Zustände legitimiert. Jesus wird auf seinem Weg mehreren Menschen begegnen, welche die Situation nicht einfach emotionslos hinnehmen möchten, die tatkräftig zupacken oder mit ihrer Reaktion auf die himmelschreiende Ungerechtigkeit aufmerksam machen wollen. Einigen von ihnen möchten wir in den kommenden Stationen begegnen.
Stille
Barmherziger, mitgehender Gott, wir bitten Dich:
- Für alle, die ungerecht diffamiert, bloßgestellt und verurteilt werden.
- Für alle, die in einer lauten Welt mit ihren leisen Tönen nicht gehört werden.
- Für alle, die sich für eine gerechtere, barmherzige Gesellschaft einsetzen.
Lied: Geh mit uns, auf unserm Weg (994)
5. Station Simon von Kyrene hilft Jesus das Kreuz tragen
„Als sie Jesus hinausführten, ergriffen sie Simon, einen Mann aus Kyrene, der gerade vom Feld kam. Ihm luden sie das Kreuz auf, damit er es hinter Jesus hertrage.“ (Lk 23,26)
Nachdem Jesus unter der Last des Kreuzes umfällt, wird Simon von Kyrene aufgegriffen, um Jesus zur Seite zu stehen. Simon packt nicht von sich aus zu, er wird von anderen zur Hilfe gezwungen. Nicht immer geschieht Hilfe freiwillig, vielfach ist sie aus der Situation heraus einfach notwendig. In ihrer Extremform kennt Hilfe keine Selektion, Hilfe steht jedem und jeder zu, die sie benötigen: dem zu pflegenden Ehepartner, der frierenden Obdachlosen, dem hungernden Jugendlichen, dem nicht wahrgenommenen Kind. Wie nehme ich Not in meinem Alltag wahr? Welche Not nehme ich besonders in diesen Zeiten, in denen wir uns von anderen abkapseln müssen, wahr? Welche Menschen suchen in meinem Umfeld Hilfe?
Barmherziger, mitgehender Gott, wir bitten Dich:
- Für alle, die Not in ihrer Umgebung sensibel wahrnehmen.
- Für alle, die für andere notgedrungen in die Bresche springen.
- Für alle, die eigene Bedürfnisse zurückstellen müssen, um anderen helfen zu können.
Lied: Geh mit uns auf unserm Weg (994)
8. Station Jesus begegnet den weinenden Frauen
„Es folgte ihm eine große Menge des Volkes, darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten. Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte: Töchter Jerusalems, weint nicht über mich; weint vielmehr über euch und eure Kinder!“ (Lk 23, 27f.)
Auf unserem Lebensweg begegnen wir immer wieder Menschen, die ihre tiefen Emotionen sichtbar nach außen tragen, obwohl es vielleicht auf den ersten Blick keinen offensichtlichen Grund dafür gibt. Sie standen einem Verstorbenen vielleicht gar nicht so nah, oder sie beklagen Dinge, die für den Großteil der Gesellschaft von keiner allzu großen Relevanz sind. Diese Menschen klagen, weinen und machen uns oft durch ihre Betroffenheit sprachlos. Manchmal verstehen wir nicht ganz, welche Betroffenheit hinter diesen sichtbaren Emotionen stecken könnte. Aber müssen wir es verstehen? Im alten Israel gab es professionelle Klagefrauen, die durch den Ausdruck einer Betroffenheit einen wertvollen Dienst in der Gesellschaft geleistet haben. Sie haben Trauer und Leid zur Sprache gebracht und damit oft direkt Betroffenen eine Last abgenommen. Sie haben in der Gemeinde die Trauer wachgehalten und dadurch auch konkret die Zeit der Trauer angegeben. Besonders jetzt können wir andere dabei unterstützen – indem wir mit Trauernden auch über physische Grenzen hinweg beten, den Verstorbenen gedenken auch wenn wir sie nicht persönlich gekannt haben. Als Gemeinschaft können wir gerade in so schwierigen Zeiten wie diesen, anderen eine Last abnehmen, indem jeder einzelne von uns zeigt, dass er da ist.
Stille
Barmherziger, mitgehender Gott, wir bitten Dich
- Für alle, die trauern.
- Für all jene, die auch in Zeiten von Isolation, anderen eine Stütze sind und ihnen Last abnehmen.
- Für die Verstorbenen dieser Tage, die in Stille gehen mussten.
Lied: Geh mit uns auf unserm Weg (994)
13. Station Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt
„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, bleibst fern meiner Rettung, den Worten meines Schreiens?“ (Ps 22, 2)
Die Begegnung mit dem Tod markiert in unserem Leben einschneidende Wegkreuze. In dem Moment, wo ein uns nahestehender Mensch verstirbt, passiert mit uns mit selbst etwas. Es ist ein Moment der Fassungslosigkeit, des Schreis, der Klage und der Stille zugleich. Ein Moment, der uns Gottferne verspüren lässt und uns aus Zeit und Raum enthebt. Bildlich lässt sich ein solcher Moment vielleicht als ein Schwarzes Loch auf unserem Weg darstellen. Ein Schwarzes Loch, das uns in seinem Bann hält und in eine Art des Nichts zieht. All dem müssen wir unweigerlich Raum geben, aber umso wichtiger ist es wieder hinaus zu finden.
Stille
Barmherziger, mitgehender Gott, wir bitten Dich
- Für alle, die keinen Ausweg aus ihrer tiefen Trauer finden.
- Für alle Mütter und Väter, die den Tod Ihres Kindes betrauern.
- Für all jene, die Trauernden in diesen Tagen in ihrem Schmerz zur Seite stehen.
Lied: Geh mit uns auf unserm Weg (994)
14. Station Der Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt
„Und siehe, da war ein Mann mit Namen Josef, ein Mitglied des Hohen Rats und ein guter und gerechter Mensch. Dieser hatte ihrem Beschluss und Vorgehen nicht zugestimmt. Er war aus Arimathäa, einer jüdischen Stadt, und wartete auf das Reich Gottes. Er ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. Und er nahm ihn vom Kreuz, hüllte ihn in ein Leinentuch und legte ihn in ein Felsengrab, in dem noch niemand bestattet worden war, Das war an Rüsttag, kurz bevor der Sabbat anbrach.“ (Lk 23,50-54)
In der Textstelle wird Josef von Arimathäa als gottesfürchtiger, frommer Mensch beschrieben, der sich an Gottes Gebote hält, in dem er die Bestattung des Toten als Werk der Barmherzigkeit verrichtet. Josef erweist sich als verantwortungsvolles Mitglied des Hohen Rates, der Ungerechtigkeiten nicht einfach so hinnimmt, sondern sich auf seine Weise dagegen stemmt. Ganz unkompliziert bietet er seine Hilfe in Form eines Grabes an. Auch heute, gerade in Zeiten der Corona-Krise, packen viele Menschen da an, wo es nötig ist, stellen Ressourcen unterschiedlichster Art zum Wohle der Mitmenschen zu Verfügung: „Was ihr für einen meiner Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40)
Wie kann ich in diesen Zeiten für Menschen in ihren unterschiedlichen Bedürfnissen da sein? Was kann ich zum Wohle dieser Gesellschaft einbringen?
Barmherziger, mitgehender Gott, wir bitten Dich:
- Für alle, die sich von der Not anderer anrühren lassen und anderen Menschen zur Seite stehen
- Für alle, die rasch und unbürokratisch Hilfe leisten
- Für alle, die sich der sterbenden und toten Menschen annehmen
Vater Unser
Segen:
Jesus Christus, wir bitten dich um deine Wegbegleitung:
Unter den Segen deines Kreuzes stellen wir unsere Wege und Wegkreuze.
Unter deinen Segen stellen wir unserer Schritte, unsere Begegnungen und unsere Erfahrungen.
So segne uns der barmherzige, dreineine Gott. Der Vater und der Sohn und der
Heilige Geist. Amen.
Lied: Bleib bei uns auf unserm Weg (994)
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